Die Geschichte der Öhrnadel ist älter als die Erfolgsgeschichte der Iserlohner Nadelindustrie. Knochennadeln aus dem Römischen Reich, spätantike Schmucknadeln und frühmittelalterliche Nadeln aus Messing zeugen von uralter Handarbeit. Eindringlich verdeutlichen die Werkzeuge der Nadler des 18. Jahrhunderts die filigrane Handwerkskunst und Präzision im langwierigen Herstellungsprozess vom Draht zum fertigen Produkt, das von Iserlohner Kaufleuten auf den wichtigsten Messen Europas gehandelt wird.
Im 19. Jahrhundert schließlich, als Dampfmaschinen längst den Takt der Produktion erhöht haben, ist die Hälfte der Iserlohner Stadtbevölkerung in der industriellen Nadelproduktion tätig, darunter besonders viele Frauen und Kinder.
Umgeben von Werkzeugen, Maschinen und Nadelprodukten werden im neuen Nadelmuseum die Erinnerungen längst vergessener Nadelarbeiterinnen oder Fabrikbesitzer an modernen Medienstationen lebendig. Die überlieferten Geschichten berichten von Erfindergeist und technischer Raffinesse, von Kinderarbeit und sozialem Elend, von Arbeiterehre, Bürgerstolz und globalen Handelsbeziehungen.
Weitere Informationen auch zu öffentlichen Führungen und der Möglichkeit, Gruppenführungen zu buchen, finden Interessierte unter
www.museen-iserlohn.de.
Bitte beachten: Das Nadelmuseum befindet sich in einem der denkmalgeschützten Fachwerkgebäude der ehemaligen Fabrikanlage Maste-Barendorf und ist nicht in allen Bereichen rollstuhlgerecht zugänglich. Jeder Raum befindet sich auf einer eigenen, durch Treppen oder Stufen getrennten Ebene.